Allgemeines
Titel: Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl
Autor: Katharina Zweig
Seitenanzahl: 320
Preis: 20,00€
Verlag: Heyne
Klappentext
Künstliche Intelligenz und Algorithmen erleichtern in Form von Navis, Rechtschreibprogrammen, Suchergänzungen oder Kaufempfehlungen schon lange unseren Alltag. Aber sie hinterlassen oft auch ein mulmiges Gefühl, weil wir nicht so recht verstehen, was da passiert. Katharina Zweig, IT-Expertin für Sozioinformatik und vielfach ausgezeichnete Informatikprofessorin, erklärt mit Witz und anhand einfacher Beispiele und Illustrationen, was Algorithmen eigentlich genau sind, wie sie funktionieren, welche völlig harmlos sind und welche uns tatsächlich Sorgen bereiten sollten. Damit wir wissen, worauf wir achten müssen, wo wir uns einmischen und Politik und Wirtschaft genauer auf die Finger schauen müssen, wenn wir diese Technik in menschlicher Hand behalten, ihre positiven Eigenschaften nutzen und die negativen kontrollieren wollen.
Meine Meinung
Algorithmen - ein wahnsinnig spannendes Thema, das mittlerweile jeden bewusst oder unbewusst betrifft. Viele Dinge werden gar nicht mehr von Menschen selbst erledigt, sondern man trainiert Computer so, dass sie selbst Entscheidungen treffen können. Aber ist das wirklich gut? Was für Gefahren kann das mit sich bringen? Haben Algorithmus wirklich kein Taktgefühl? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich die Autorin in diesem Buch.
Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt: der erste beschäftigt sich mit "dem Werkzeugkasten", also alles, was man so zum bewerten und arbeiten braucht. Im 2. Teil folgt das kleine ABC der Informatik, in dem Begriffe wie Algorithmus, Big Data oder Computerintelligenz gut verständlich erklärt werden. Das ist auch wichtig, da man, selbst wenn man schon etwas zu den Themen gelesen hat, trotzdem nicht das breite, notwendige Wissen hat. Die Autorin geht also näher auf verschiedene Beispiele ein, was wirklich interessant ist. Gerade bei Jobvergaben kann ein Algorithmus falsche Entscheidungen treffen, wenn er sich nur auf Daten der Vergangenheit verlässt.
Teil 3 schließt das Buch dann ab und gibt hilfreiche Tipps, wie der Weg zu besseren Entscheidungen - mit und ohne Maschinen - aussehen könnte. Das Kapitel mochte ich persönlich am liebsten, da es viel Bezug zu aktuellen Themen aufzeigt, wie zum Beispiel Diskriminierung durch Algorithmen.
Die Autorin erklärt wirklich gut und zeigt die Probleme anhand verschiedener Beispiele auf, die jeder kennt wie Netflix, Google-Suche oder Strafvollzug. Wie kann es sein, dass Netflix weiß, welche Filme mir gefallen werden? Woher weiß Google, was ich suchen wollte, wenn ich einen Rechtschreibfehler in meinem Suchwort habe?
Wirklich ein breites Themengebiet, das schon oft mithilfe von künstlicher Intelligenz unterstützt wird. Ich werde mich auch weiterhin mit dem Thema befassen und mehr darüber lesen, um wenigstens ein bisschen zu durchschauen, was unsere Daten für Auswirkungen auf unser Leben haben können.
Ich empfehle es auf jeden Fall, denn es ist gut verständlich, verschiedene Grafiken verdeutlichen Sachverhalte und es macht Spaß mehr von einer Spezialistin auf dem Gebiet zu erfahren. Es wird auch nichts verteufelt, sondern wirklich objektiv betrachtet.
4/⭐⭐⭐⭐⭐