Allgemeines
Autor: Trevor Noah
Seitenanzahl: 336
Preis: 19,99€
Verlag: Karl Blessing Verlag
Klappentext
Trevor Noah kam 1984 im Township Soweto als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers zur Welt. Zu einer Zeit, da das südafrikanische Apartheidsregime „gemischtrassige“ Beziehungen weiterhin unter Strafe stellte. Als Kind, das es nicht geben durfte, erlebte er Armut und systematischen Rassismus, aber auch die mutige Auflehnung seiner "farbenblinden" Eltern, die einfallsreich versuchten, Trennungen zwischen Ethnien und Geschlechtern zu überwinden. Heute ist er ein international gefeierter Comedian, der die legendäre "The Daily Show" in den USA leitet und weltweit – ob Sydney, Dubai, Toronto, San Francisco oder Berlin – in ausverkauften Sälen auftritt
Meine Meinung
Ich lese zur Zeit wirklich einige Bücher, die sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen. Ich bin immer wieder überrascht, dass man in jedem Buch wieder einen ganz neuen Aspekt findet, über den man sich noch nie Gedanken gemacht hat.
Trevor Noah ist den meisten ja bekannt, da er Host der amerikanischen Daily Show ist. Ich fand ihn immer ziemlich sympathisch und war jetzt sehr neugierig mehr über seine Geschichte zu erfahren. Spannend war auch, dass er ja in Südafrika geboren wurde und aufgewachsen ist. Und das nicht als Schwarzes Kind einer Schwarzen Mutter, sondern als Colored Junge, denn sein Vater war Schweizer. Dass zwei Menschen unterschiedlicher Rasse ein Kind bekamen, war damals streng verboten. Aus diesem Grund war eine schwierige Kindheit für Trevor vorprogrammiert.
In Farbenblind erzählt er von vielen verschiedenen Erlebnissen aus seiner Kindheit, an die er sich noch erinnern kann. Von den Kirchenbesuchen, die sich über den ganzen Sonntag verteilten, von seiner Familie, bei der er nicht mit den anderen Kindern auf der Straße spielen durfte, da er nicht Schwarz war, von seiner Schulzeit, von Drogen, von Hoffnungslosigkeit, von Unwissen, von Glück und und und...
Es war wahnsinnig spannend ihn auf diese Reise in die Vergangenheit zu begleiten. Trevor hat das Talent sehr bildhaft zu schreiben und ich hatte die meiste Zeit eine wirkliche Vorstellung der Szene vor Augen.
Trevor widmet auch viele Seiten in dem Buch seiner Mutter, die sein Leben und ihn natürlich sehr geprägt hat. Außerdem ist sie eine der mutigsten Frauen, von denen ich bisher gelesen habe. Sie hat so viel durchgemacht, war aber immer selbstbewusst und stur.
Insgesamt eine riesige Leseempfehlung meinerseits. Ich habe es geliebt und auch das englische Hörbuch, das ich teilweise gehört habe, ist wirklich grandios! Er liest es selbst und dadurch bekommt das Buch noch einen ganz anderen, persönlicheren Charakter. Es bietet einen guten Einblick in die Apartheid-Zeit, wie es gewesen sein muss, unter solch einer Regierung zu leben. Durch seinen Bericht versteht man auch einige Handlungen besser, man versteht die Hintergründe und kann deshalb besser nachvollziehen, warum einige Menschen so handeln, wie sie handeln.
Das Buch behandelt allerdings wirklich nur seine Kindheit und Jugend, man erfährt nichts mehr über seinen weiteren Lebensweg und wie er es so weit geschafft hat. Das hat mich nicht groß gestört, man darf nur nicht mit der Erwartung an das Buch dran gehen, dass es diesen Teil seines Lebens eben auch noch erzählen würde.
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