Montag, 3. Mai 2021

Radikale Zärtlichkeit

 Allgemeines

Titel: Radikale Zärtlichkeit
Autor: Şeyda Kurt
Seitenanzahl: 224
Preis: 18,00€
Verlag: Harper Collins

Klappentext

What is love? Ist die Liebe Sinn des Lebens, eine politische Allianz, Illusion oder Selbstzweck? Oder ist sie gar unmöglich, weil wir uns zwischen Zukunftsängsten, überhöhten Ansprüchen und diskriminierenden Strukturen völlig zerreiben?

Şeyda Kurt nimmt unsere allzu vertrauten Liebesnormen im Kraftfeld von Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus auseinander – und erforscht am Beispiel ihrer eigenen Biografie, wie traditionelle Beziehungsmodelle in die Schieflage geraten, sobald sicher geglaubte Familienbande zerbrechen und hergebrachte Wahrheiten in Zweifel geraten. Denn Liebe existiert nicht im luftleeren Raum. Sie ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Und sie ist politisch.

Meine Meinung

Zur Zeit lese ich wirklich gerne feministische Lektüre. 
Die Themen Liebe, Beziehung und Ehe gehören da natürlich dazu und können nicht weggedacht werden. Dass Liebe politisch ist, macht Şeyda Kurt in ihrem Buch Radikale Zärtlichkeit deutlich.

Das Cover ist eher dezent gehalten, passt aber super zum Thema und springt auf jeden Fall ins Auge. Ich habe mir anfangs erstmal das Inhaltsverzeichnis durchgelesen, ob mir die Richtung des Buches zusagt. Dort habe ich gesehen, dass es um Themen wie Patriarchat, Freundschaften, die Philosophie der Liebe und viele mehr geht, was sich spannend anhörte. 

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, sie vermittelt gut verständlich, um was es ihr geht, wovon sie überzeugt ist und was sie kritisiert. Sie hat einige Punkte angesprochen, die mir bereits bekannt waren. Trotzdem hat sie viele Gedanken nochmal umfassender besprochen und auch öfters Bezug auf anderen Autor:innen genommen, was ich sehr spannend fand. 

Mein persönliches Highlight aus dem Buch ist das alternative Alphabet der Zärtlichkeit. Die Autorin sucht für jeden Buchstaben ein Wort, dass sie für wichtig und richtig hält. 

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Liebe ein bisschen kritischer auseinandersetzen wollen. Es geht darum, zu verstehen, wie das aktuelle Bild in der Gesellschaft von Liebe entstanden ist und warum viele darauf pochen, dass es genau so bleiben muss. die Autorin schreibt darüber, warum es so schwer ist, an diesem kollektiven Bild etwas zu ändern. 

Ich fand es sehr spannend, aufschlussreich und interessant. Ich habe einiges Neues erfahren und bin gespannt, wie sich das Thema in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dass es sich verändern wird, ist ziemlich eindeutig. 

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