Mittwoch, 12. Mai 2021

Career Suicide

 Allgemeines


Titel: Career Suicide
Autor: Bill Kaulitz
Seitenanzahl: 384
Preis: 22,00€
Verlag: Ullstein

Klappentext

Als Gesicht der Band Tokio Hotel wurde Bill Kaulitz für sein exzentrisches Auftreten geliebt, belächelt, bewundert und gehasst wie kein Zweiter. Fans verehrten seinen androgynen Style, die Presse reagierte mit Ratlosigkeit und Spekulationen über seine sexuelle Identität. Als der Rummel um die eigene Person gefährliche Ausmaße annahm, floh Bill mit seinem Zwillingsbruder Tom nach Los Angeles.

Von dort blickt er auf die ersten dreißig Jahre seines Lebens zurück. Aufgewachsen in der Nähe von Magdeburg, war Bill Anfeindungen und Unverständnis gewohnt, ließ sich aber nie beirren und verfolgte konsequent seine künstlerischen Visionen und seinen Traum eines Lebens abseits von provinzieller Enge. Zum ersten Mal erzählt er hier offen von seiner Kindheit im Nirgendwo, von Tokio Hotels überwältigendem Erfolg, aber auch von Eskapaden, Einsamkeit und der besonderen Beziehung zu seinem Bruder Tom.

Meine Meinung 

Ich hatte nicht vor das Buch zu lesen. Ich habe es paar mal gesehen, habe mir aber nie groß Gedanken darüber gemacht.
Als ich dann aber von verschiedenen Seiten begeisterte Stimmen darüber gehört habe, musste ich mir das Buch doch nochmal genauer anschauen.

Ich war damals kein Tokio Hotel Fan, ich war zu jung und habe nicht viel von der Band mitbekommen. Später bin ich irgendwann auf die Lieder gestoßen und hatte immer mal wieder so eine Phase, in der ich ein paar der Lieder gehört habe. Trotzdem war nun mein Interesse an Bill Kaulitz geweckt. Wer steckt hinter diesem Namen? Wie kam es zu dem plötzlichen Erfolg von Tokio Hotel? Ich wollte hinter die Kulissen schauen. 

Bill Kaulitz nimmt die Leser:innen mit auf eine Reise durch sein Leben. Seine ersten 30 Jahre stecken in diesen fast 400 Seiten. Er hat sich in dieser Zeit oft anhören müssen, dass seine Entscheidungen, sein Verhalten oder sein Auftreten seine Karriere zerstören würde. Aber wie er nun mal ist, hat ihn das nicht interessiert. 

In der ersten Hälfte des Buches erfahren wir vieles über die ersten 15 Jahre seines Lebens. Er erzählt, wie er in einem kleinen Dorf in der Nähe von Magdeburg aufgewachsen ist, er gibt Einblicke in seine Schulzeit, die eher durchwachsen war und wie erfahren, wie der Traum entstand, Musik zu machen. 

In der 2. Hälfte ist es dann soweit: Tokio Hotel ist gegründet und geht auf Tour. Bill nimmt kein Blatt vor den Mund und schreibt schonungslos von seinen Gefühlen und wie das sein Leben hauptsächlich ablief. Für Fans ist das vielleicht nicht immer leicht, da es das Bild von einer Band, die seine Fans liebt, etwas ins Wanken bringt, aber ich glaube man weiß, dass ein Leben im Rampenlicht nicht leicht ist. 

Der Schreibstil hat mich komplett eingenommen. Ich hatte das Gefühl nochmal bei allem live dabei zu sein, was vor 15 Jahren passierte. Es war spannend, unterhaltsam, krass und manchmal echt traurig. Wenn ich mir vorstelle, was von 14-jährigen alles verlangt wurde, kann ich manchmal nur fassungslos den Kopf schütteln. Bill hat einen sehr vulgären Schreibstil und manche Sätze hätte man womöglich anders schreiben können, aber es ist eben Bill. Daher war es schon wieder irgendwie passend. 

Mir ist auch aufgefallen, dass Bill nicht wirklich gut auf Ostdeutschland zu sprechen ist. In seinen Augen war fast alles schlecht, außer seine Familie. Ich kann verstehen, dass man sich da selbst nicht wiederfindet, wenn man bessere Erfahrungen gemacht hat. Aber ich habe versucht es einfach aus seinen Augen zu sehen. Es ist seine Sicht auf die Dinge. 

Ich kann das Buch wirklich empfehlen. Sowohl für Fans, aber auch jedem, der einfach Interesse an Bill Kaulitz oder dem Showbiz hat. Ich habe wirklich jede Seite genossen!

1 Kommentar:

  1. Mich selbst spricht das Buch gar nicht an. Könnte er etwas für eine Freundin zum Geburtstag sein.

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