Mittwoch, 17. Juli 2019

Wie gut soll ich denn noch werden?!

Allgemeines

Titel: Wie gut soll ich denn noch werden?!
Autor: Isabell Prophet
Seitenanzahl: 272
Preis: 14,00€
Verlag: Goldmann



Klappentext

Fitness, Fremdsprachen, Karriere, Liebe und Dating. Die Möglichkeiten, sein Ich zu perfektionieren sind heute unglaublich groß, und das Beste: Alles ist ganz leicht zu erreichen, nur einen Klick entfernt! Jeder kann es spielend leicht schaffen, im Feierabend Norwegisch zu lernen, seinen Traumpartner zu parshippen, 15-Minuten-Transzendenz in der Meditationsapp zu finden und mit YouTube-Tutorials gelenkig wie ein Yogi zu werden. Selbstoptimierung ist so einfach wie nie zuvor, wir sind süchtig danach. Längst ist eine Branche daraus geworden und sie bietet das perfekte Ich zum Kauf an. Der Druck von allen Seiten steigt, wir selbst jedoch fordern am meisten von uns. Dabei ist das Besserwerden eine Illusion, denn der durchoptimierte Mensch ist nicht glücklicher als vorher. Wie groß der Wahn der Ich-Konsumenten geworden ist, zeigt uns Isabell Prophet mit Klarsicht und der nötigen Schärfe. Wir sind der Selbstoptimierung verfallen – und es gefällt uns auch noch. Doch wer sein Glück sucht, sollte einen Gang zurückschalten und sich abgrenzen.


Meine Meinung

Als ich den Titel gesehen habe, dachte ich mir direkt, dass ich das Buch noch lesen möchte. Der Klappentext hörte sich dann auch noch interessant an. 
Zur Zeit mag ich solche Bücher, die sich mit dem aktuellen Gesellschaftsbild beschäftigen, total gerne. Oft hat man die Überlegungen schon mal gehört, aber es tut immer mal wieder gut, sie von jemand anderem gesagt zu bekommen, um sie sich noch mal ins Bewusstsein zu rufen. 

Gerade in unserer Gesellschaft wächst der Leistungsdruck immer weiter an und es ist noch kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Jeder hat das Gefühl Karriere machen zu müssen, um in der Gesellschaft angesehen zu sein. Außerdem wächst der Druck, den wir an uns Selbst stellen, immer weiter. Diäten einzuhalten oder täglich ins Fitnessstudio gehen zu müssen gehört bei manchen Leuten einfach dazu. Immer und überall das Beste aus sich rausholen... Natürlich macht das auf Dauer kaputt. Isabell Prophet setzt sich mit genau diesen Themen auseinander. Sie möchte den übertriebenen Ansprüchen an uns selbst ein Ende setzen und den Lesern bewusst machen, dass sie schon gut sind, so wie sie eben sind. 

Mit ihrem Buch macht sie dem Leser kein schlechtes Gewissen oder prangert ihn an, sondern öffnet ihm in machen Dingen die Augen. Ich habe alle Stellen markiert, in denen ich mich selbst wiedergefunden habe oder die ich sehr gut nachvollziehen konnte - und es sind einige. 

Das Buch ist in 3 größere Abschnitte unterteilt, die dann wiederum einige Unterkapitel haben. Die großen Themen lauten: 
1. Von Menschen: Das Problem sitzt immer vor dem Bildschirm.
2. Von Maschinen: Der Gegner wartet im Computer und er ist bewaffnet. 
3. Vom Leben: Wir wehren uns!

Sie spricht die unterschiedlichsten Bereiche an, wie zum Beispiel: Selbstbetrug, Selbstoptimierung, Angst, Prioritäten, Unabhängigkeit und Glück. 
Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen, sie bringt alles direkt auf den Punkt und redet nicht lange um den heißen Brei herum. Das Layout der Kapitel war sehr abwechslungsreich, einige kurze Zitate wurden fett hervorgehoben, was für einen guten Lesefluss gesorgt hat :)



Fazit

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Themen betreffen wirklich jeden, ob bewusst oder unbewusst, deshalb finde ich es wichtig, dass man offen damit umgeht und merkt, dass eben nicht alles immer besser werden muss, sondern dass es okay ist, wie es ist.

4,5/⭐⭐⭐⭐⭐


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