Allgemeines
Autor: Linus Giese
Seitenanzahl: 224
Preis: 15,00€
Verlag: Rowohlt
Klappentext
Ein Satz, der wie eine Selbstverständlichkeit klingt – «Ich bin Linus» –, doch er teilt sein Leben in ein Davor und Danach. Auf beeindruckende Weise erzählt Linus Giese, warum er einunddreißig Jahre alt werden musste, um laut auszusprechen, dass er ein Mann und trans ist und warum sein Leben heute vielleicht nicht einfacher, aber sehr viel glücklicher ist.
Meine Meinung
Ich habe das Buch schon öfter gesehen und jedes Mal habe ich mir eine mentale Notiz gemacht, dass ich das Buch auch noch lesen möchte. Jetzt endlich bin ich dazu gekommen, da wir uns "Ich bin Linus" als Januar-Buchclub Buch ausgesucht haben.
Ich habe bisher erst ein Buch über das Thema trans gelesen: Endlich Ben. Da mich das schon begeistert hat, war ich sehr gespannt, auch etwas über die Geschichte von Linus zu erfahren.
Linus spricht in diesem Buch ganz offen von seinen Erfahrungen während seiner Transition. Ein Wort, das ich erst durch dieses Buch gelernt habe. Transition bezeichnet den Wandel zur richtigen Identität. Dass dieser Weg für viele mit Schwierigkeiten verbunden ist, kann man sich wohl denken. Linus musste so viel Hass von fremden Menschen erfahren, sei es im Internet, am Arbeitsplatz oder sogar vor seiner eigenen Wohnung. Er konnte sich nie richtig sicher fühlen und dieses Gefühl lässt ihn bis heute nicht ganz los. Man merkt ihm an, wie prägend seine Vergangenheit war, denn er schreibt selbst, dass er viele Gedanken und Glaubenssätze mittlerweile so verinnerlicht hat, dass es schwer ist, sie wieder loszulassen.
Trotzdem sieht er es als seine Aufgabe über dieses Thema aufzuklären und somit auch anderen Menschen, die das gleiche erfahren, zu helfen. Er meint in seinem Buch, dass er das Buch geschrieben hat, das er sich als Jugendlicher gewünscht hätte.
Ich bin Linus ist eine tolle Mischung von Informationen, die weitergegeben werden. Zum einen hilft es vielen trans Menschen zu lernen, Erfahrungen von anderen zu hören und zu merken, dass sie okay sind, wie sie sind. Es hilft aber auch LeserInnen, die noch gar nicht so viel über das Thema Transgender wissen. Während Ben in Endlich Ben hauptsächlich von seiner Erfahrung berichtet, bezieht Linus mehr allgemeine Themen mit ein, wie zum Beispiel die richtigen Formulierungen, die Frage, wie man unterstützend handeln kann oder auch seine Kritik am Gendern.
Es war von Seite 1 an super interessant und ich habe wieder viel Neues gelernt. Ich glaube, jede/r kann sich bei diesem Thema weiterbilden und ich denke, es ist wichtig, dass wir es tun :)
Eine große Leseempfehlung von mir.
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