Samstag, 27. Februar 2021

1984

  Allgemeines


Titel: 1984
Autor: George Orwell
Seitenanzahl: 448
Preis: 22,00€
Verlag: Manesse


Klappentext

Winston Smith ist Mitarbeiter im Ministerium der Wahrheit. Der Held von «1984» macht zwei entscheidende Fehler: Er verliebt sich in seine Kollegin Julia, und er vertraut sich seinem Vorgesetzten an. Das ist im Weltreich Ozeanien eine Todsünde.

Meine Meinung

1984 - ein Klassiker, den man wohl gelesen haben muss, oder? Das Buch steht schon sehr lange auf meiner Want-to-read Liste, weil ich einfach einige Bücher, mal gelesen haben möchte. Ich habe es dann immer wieder aufgeschoben und eher doch zu anderen Büchern gegriffen, aber als ich dann diese wunderschöne Ausgabe entdeckt habe und wir 1984 auch in unserem Buchclub als Februar Buch ausgewählt haben, hatte ich keinen Grund mehr, mich davor zu drücken ;)

Ich habe das Buch zum Teil als Hörbuch gehört und zum Teil gelesen. Ich bin nicht ganz leicht in die Geschichte reingekommen, da es schon ziemlich direkt beginnt, ohne groß die Ausgangslage zu erläutern. Diese erfährt man eher nach und nach. Irgendwann habe ich mich dann aber etwas besser auf die Geschichte einlassen könne, da ich wusste, in welche Richtung es sich entwickeln könnte (ich hatte den Klappentext davor nicht gelesen)

Der Schreibstil war ziemlich gut verständlich. Ich hatte erwartet, dass es etwas schwieriger werden würde, der Geschichte zu folgen, aber da wurde ich positiv überrascht. 
Es hat anfangs eine Weile gebraucht, bis die Geschichte wirklich ins Rollen kam, da einfach viel Hintergrundinformation gegeben wurde. Irgendwann trifft er dann auf Julia, in die er sich auf der Stelle verliebt. 

Das war auch ein Punkt, der mir persönlich einfach zu schnell ging. Die Gefühle, die er für sie empfindet, ändern sich innerhalb von einem Tag um 180 Grad, was etwas schwer nachzuvollziehen war. So richtig spannend wurde das Buch meiner Meinung nach erst auf den letzten 150 Seiten. 
Da ist nämlich einiges passiert, auch viel schlimmes, was mir nicht immer leicht fiel zu lesen. 

Aber auf dieses Seiten kristallisierte sich auch das wahre Problem, das in 1984 behandelt wird, heraus. Bei dem Buch handelt es sich um eine Dystopie, das bedeutet, es wird eine negative Zukunft vorausgesagt. Selten hat es ein Autor geschafft, eine Zukunft so wahr vorauszusagen wie Orwell mit diesem Buch. Totalitärer Überwachungsstaat, Entmündigung des Individuums, lückenlose Observation und Manipulation, Gehirnwäsche und Geschichtsfälschung - alles findet man in diesem Buch und in gewissen Teilen der Erde bereits auch. 

Es hat mich definitiv zum Nachdenken gebracht, wie leicht wir Menschen uns manipulieren lassen. Wie schnell wir Dinge glauben und wie schwer es ist, davon wieder wegzukommen. 
Macht wird so häufig missbraucht, was unglaublich traurig und schockierend ist. Ich hoffe, dass es irgendwann wieder heller wird in unserer Welt und nicht nur noch schlimmer...

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen. Es ist wahnsinnig spannend vom Thema her, auch wenn es durchaus einige Längen hatte. Auch die Charaktere hatten oft nicht genug Tiefe, finde ich. Aber dennoch ein spannendes Buch, das immer noch sehr aktuell ist. 





Donnerstag, 25. Februar 2021

What if we Stay

 Allgemeines

Titel: What if we Stay
Autor: Sarah Sprinz
Seitenanzahl: 480
Preis: 12,90€
Verlag: LYX


Klappentext

Er steht für alles, was sie verabscheut. Ihrem Herzen lässt er dennoch keine Wahl Amber Gills hat alles verloren: ihren Studienplatz, den Respekt ihrer Eltern und sämtliche Hoffnung, jemals genug zu sein. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters erhält sie die Chance, ihren Abschluss zu retten. Als sie sich im Gegenzug im Architekturbüro ihrer Eltern beweisen soll, bietet Emmett ihr seine Hilfe an. Er ist engagiert, zuvorkommend, ein Vorzeigestudent - und damit das exakte Gegenteil von Amber. Dass ihr Herz in seiner Gegenwart schneller klopft, kann Amber dennoch nicht verhindern. Was sie nicht ahnt: Mit dem gemeinsamen Projekt setzt sie nicht nur Emmetts Vertrauen aufs Spiel 


Meine Meinung

Ich habe den ersten Teil der Reihe absolut geliebt und dementsprechend habe ich mich auf What if we Stay gefreut. Als es dann endlich bei mir ankam, habe ich mich tatsächlich direkt am gleichen Tag hingesetzt und locker mal 200 Seiten weggeatmet, weil es einfach sooo gut war! Ich konnte es einfach nicht zur Seite legen, ich war voll und ganz in der Geschichte gefangen. 

Der Schreibstil der Autorin ist so bildhaft und detailreich, dass man beim Lesen das Gefühl hat, wirklich mitten im Geschehen dabei zu sein. Jedes Kapitel endete so, dass ich direkt das nächste beginnen wollte, obwohl es sich nicht mal um einen Cliffhanger handelte. 

Die Protagonisten waren mir beide super sympathisch. 
Amber leidet unter dem Druck, der von ihren Eltern ausgeht. Diese wollen unbedingt, dass Amber ihr Architektur Studium mit guter Note absolviert, obwohl sie sich selbst gar nicht 100% sicher ist, ob dieser Weg überhaupt der richtige für sie ist. Im Laufe des Buches werden immer mehr Facetten und Probleme aus der Vergangenheit von Amber aufgedeckt, die sie bis heute prägen. 

Auch hinter dem "Streber" Emmet steckt so viel mehr, als man anfangs vielleicht ahnt. 
Die Autorin schafft es, innerhalb von nur ca. 450 Seiten allen Charakteren ihre eigene Story zu geben, ihrem Charakter die notwendige und realistische Tiefe zu verleihen und das alles noch so zu verknüpfen, dass am Ende ein Meisterwerk entsteht. 
Das, was man bei vielen Beziehungen in Büchern vermisst, findet man in What if we Stay.
Amber und Emmet gehen so liebevoll miteinander um, sprechen miteinander und hören sich vor allem auch zu. Von Anfang an basiert ihre Freundschaft und Beziehung auf Vertrauen und Respekt, was mir unglaublich gut gefallen hat.  

Es gibt eine Triggerwarnung, die auf der letzten Seiten vor verschiedenen Themen warnt, die aufgegriffen werden. Diese wichtigen Themen wurden ebenfalls so gut in die Geschichte integriert und angegangen, dass ich mich echt bei einigen Szenen wirklich gefreut habe. Man merkt, dass sich die Autorin mit allem, worüber sie schreibt, auseinandergesetzt hat und versteht, um was es bei den Problemen wirklich geht. 

Außerdem kann man das Buch wirklich ohne Bedenken weiterempfehlen, da man hier keine toxischen Beziehungen oder sonstige kritische Dinge findet. 
In dem Buch steckt viel Gefühl, Wahrheit, eine ordentliche Portion Feminismus und einige weitere Zutaten, die für eine gesunde Beziehung unverzichtbar sind. 

Donnerstag, 18. Februar 2021

Concrete Rose

 Allgemeines

Titel: Concrete Rose
Autor: Angie Thomas
Seitenanzahl: 416
Preis: 20,00€
Verlag: cbj

Klappentext

Der 17-jährige Maverick weiß aus bitterer Erfahrung: Man ist verantwortlich für die eigene Familie. Als Sohn eines Vaters, der im Knast sitzt, dealt er für die King Lords, damit er und seine Mutter über die Runden kommen. Das Leben ist zwar nicht perfekt, aber seine Freundin und sein Cousin Dre machen es erträglich. Doch als Mav erfährt, dass er Vater geworden ist, steht seine Welt Kopf. Sein Sohn Seven ist vollständig auf ihn angewiesen. Schnell begreift Mav, dass er nicht alles unter einen Hut bekommt: den Schulabschluss zu machen, sich um Seven zu kümmern und zu dealen. Der Ausweg: auszusteigen aus dem Gangleben. Doch die King Lords lassen keinen der ihren einfach so ziehen. Und als ein wichtiger Mensch in Mavericks Leben ermordet wird, steht er vor einer Zerreißprobe zwischen Verantwortung, Loyalität und Rache ..


Meine Meinung

Also wer die Autorin Angie Thomas bis jetzt immer noch nicht kennt, der hat wirklich etwas verpasst. Bei mir hat es mit "The Hate U Give" begonnen. Ich habe das Buch vor ein paar Jahren gelesen bzw. eher verschlungen und absolut geliebt. Auch die Verfilmung hat mir unglaublich gut gefallen. Etwas später kam dann ein weiteres Buch, das ich ebenfalls mochte und jetzt bekommen wir die Geschichte von Maverick, dem Vater von Star, der Protagonistin aus The Hate U Give. 

Es ist also sozusagen die Vorgeschichte von allem. Man kann es also auch lesen, ohne THUG gelesen zu haben. 
Wie der Klappentext schon verrät, wird Maverick mit 17 Jahren unerwartet Vater. Als er davon erfährt, ist er natürlich erstmal wie vor den Kopf gestoßen. Fragen, wie Wie soll ich das nötige Geld auftreiben?, Wie soll das mit dem Dealen weitergehen, Wie soll ich die Schule beenden? schwirren ihm durch den Kopf. Auch wenn er Unterstützung bekommt, ist ihm klar, dass er selbst für seine Familie sorgen können möchte. Er steckt also in einer Zwickmühle. 

Die Geschichte hat mir insgesamt wieder unglaublich gut gefallen. Ich habe total mit Maverick mitgefühlt und mitgelitten und manchmal wollte ich ihn auch einfach schütteln. 
Es war wirklich spannend, die Parallelen zu THUG ziehen zu können und einfach mehr von der Vorgeschichte zu erfahren.
Auch in diesem Buch wird wieder eine Person aus dem Freundeskreis ermordet, was natürlich etwas mit Maverick macht. Diese Hilflosigkeit und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit ist greifbar. 
Auch die Geschichte der King Lords wird in diesem Buch natürlich aufgegriffen und spielt eine wichtige Rolle. 

Ich persönlich habe das Buch zur Hälfte auf englisch gehört, weil ich mit der englischen Sprache einfach besser klar kam. Den Slang ins deutsche zu übersetzen ist wirklich nicht leicht. Die Übersetzerin hat wirklich einen tollen Job gemacht, damit auch wir die Geschichte kennenlernen können, aber solltet ihr relativ gut englisch können, kann ich das Original zu empfehlen, da es einfach realistischer ist. 

Aber trotzdem insgesamt ein tolles Buch, das wichtige Themen aufgreift und behandelt. Diesmal geht es nicht so sehr um Polizeigewalt, sondern in erster Linie darum, seinen eigenen Weg im Leben zu finden, auch wenn es das Umfeld erschwert. Ich kann es wieder nur empfehlen :)

Dare to Trust

 Allgemeines

Titel: Dare to Trust
Autor: April Dawson
Seitenanzahl: 432
Preis: 12,90€
Verlag: LYX


Klappentext

Weil sich in jedem Herzen etwas Gutes verbirgt Als der New Yorker Geschäftsmann Hayden Millard nach Jahren seiner ehemaligen Mitschülerin Tori Lancaster gegenübersteht, gerät seine Welt augenblicklich ins Wanken. Schließlich war sie es, die ihm das Leben in der Highschool zur Hölle gemacht hat - auch wenn sie ihn anscheinend nicht wiedererkennt! Als Hayden herausfindet, dass Tori dringend einen Job braucht, bietet er ihr eine Stelle als Assistentin bei seinem Plattenlabel Ever Records an - um ihr endlich heimzuzahlen, was sie ihm einst angetan hat! Doch der in sich gekehrte CEO merkt schon bald, dass sein Herz ganz andere Pläne als Rache hat ..


Meine Meinung

Da ich schon einige Bücher der Autorin gelesen haben und alle wirklich mochte, habe ich mir sehr auf Dare to Trust gefreut. Diesmal handelt es sich um eine Office Romanze zwischen dem CEO Hayden und Tori, die neu bei ihm anfängt. 
Wie der Klappentext schon verrät, kennt Hayden Tori noch aus der Highschool und er ist nicht gut auf sie zu sprechen. Tori dagegen, hat keine Ahnung mehr, wer Hayden wirklich ist. 
Hayden möchte seine heutige Position ausnutzen, um Tori all das heimzuzahlen, was sie ihm damals angetan hat. 

Ich finde, die Idee klang sehr spannend, ich habe eine Enemies to Lovers Story erwartet, was ich eigentlich ganz gerne lese. Mir persönlich kam dann "Love" etwas zu schnell. Diese Spannung zwischen den beiden habe ich leider nicht so ganz fühlen können, es war schon zu früh im Buch klar, wo sich das ganze hin entwickeln würde. 

Trotzdem fand ich es interessant zu sehen, welch eine Entwicklung Tori in den letzten Jahren seit der Highschool durchgemacht hat. Das erfährt man zwar nur aus Erzählungen, aber es ist ein wichtiger Punkt, dass Menschen sich weiterentwickeln im Leben. Und dass man auch, wenn man in der Vergangenheit einiges Schlechtes getan hat, heute ein guter Mensch sein kann. 

Trotz der Kritikpunkte habe ich es ganz gerne gelesen, der Schreibstil der Autorin hat mich auch bei diesem Buch nicht enttäuscht. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich wollte auch immer weiterlesen. Von daher, kann ich das schon mal positiv anmerken. 

Was ich auch schön fand, waren die Nebencharaktere. Oft man diese nämlich den Charme einer guten Geschichte aus und auch in diesem Buch gab es einige tolle Persönlichkeiten, die mich immer mal wieder haben schmunzeln lassen.

Dare to Trust ist ein unterhaltsames Buch für zwischendurch. Es konnte mir ein paar schöne Lesestunden bringen, wird aber wohl nicht lange in meinem Gedächtnis bleiben, dafür hat mir das gewisse Etwas gefehlt.


Sonntag, 14. Februar 2021

Gespenster

 Allgemeines


Titel: Gespenster
Autor: Dolly Alderton 
Verlag: Atlantik
Seitenanzahl: 384
Preis: 22,00€


Klappentext

Die erfolgreiche Food-Autorin Nina George Dean trägt ihren zweiten Vornamen, weil ein Hit von Wham! an ihrem Geburtstag vor zweiunddreißig Jahren auf Platz eins der Charts stand. Das beeindruckt Max, den sie von einer Dating-App kennt und der auf rasante Weise ihr Herz erobert. Doch genauso schnell, wie er Nina an der Nachtbushaltestelle das ewige Glück versprochen hat, verschwindet er plötzlich wieder aus ihrem Leben – ohne eine Spur zu hinterlassen. Gleichzeitig plant Ninas Exfreund seine Hochzeit, und ihre beste Freundin erwartet ihr zweites Baby. Und dann erkrankt ihr geliebter Vater an Demenz. Als Nina alles zu entgleiten droht, wünscht sie sich nur noch sehnlichst in ihre Jugendtage zurück – bis sie erkennt, dass das Leben immer in dem Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft spielt


Meine Meinung

Aufmerksam auf die englische Originalausgabe wurde ich durch das Cover. Dieses Türkis gemischt mit dem Pink ist einfach genau meine Farbkombi. Als dann auch noch sowohl der Titel und der Klappentext gut klangen, wusste ich, dass ich es auf jeden Fall lesen muss. 
Die deutsche Ausgabe ist jetzt gerade Anfang Februar erschienen und ich habe direkt losgelesen, als das Buch bei mir eintrudelte. 

Ich hatte im Voraus gemischte Meinungen zu dem Buch gehört und war gespannt, auf welcher Seite ich am Ende stehen würde. Ich kann sagen, dass ich ziemlich schnell in die Geschichte reingekommen bin. Nina war mir als Protagonistin die meiste Zeit sehr sympathisch, was natürlich ein Plus-Punkt war. 
Nina steckt in einer schwierigen Phase. Alle ihre Freundinnen gründen Familien, bekommen Kinder und leben ihr Leben, und auch wenn sie weiß, dass sie niemanden braucht, um glücklich zu sein, scheint etwas im Alltag zu fehlen. Sie meldet sich auf einer Dating App an und lernt dort auch ziemlich schnell jemanden kennen. Das ganze entwickelt sich, aber nicht so, wie sie sich es vorgestellt hat. 

Die Autorin behandelt in dem Buch "Gespenster" Themen, mit denen bestimmt viele Frauen immer wieder zu kämpfen haben. Sei es, dass man nicht weiß, wo man in einer Beziehung steht, oder wo man selbst überhaupt hin möchte. 
Das ganze macht sie aber mit einer guten Portion Humor, wodurch das Buch diesen leichteren Charakter behält. 

Es gab die ein oder andere Stelle, die etwas langatmig war, wie ich finde. Manchmal hat sich Nina auch auf der Stelle gedreht, ohne wirklich weiter zukommen, aber ich denke, dass hat sie einfach gebraucht, um aus der Situationen zu lernen. 

Es gab viele Charaktere, die ich beim Lesen total ins Herz geschlossen habe. Zum Beispiel Ninas Vater, der an Demenz erkrankt und immer mehr vergisst, spielt in dem Buch auch eine wichtige Rolle und taucht immer wieder auf. Ich mochte den Umgang zwischen den beiden wirklich sehr und fand es schön zu sehen, wie sie trotz Krankheit immer wieder zueinander gefunden haben. 

Nina sieht sich mit Fragen wie denen nach der echten Liebe, der Suche nach dem Traummann und dem Weg zum Glück konfrontiert und muss selbst Erfahrungen sammeln. 
Gespenster ist keine typische Komödie, es gibt kein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, sondern es ist einfach realistischer. 
Nachdenklicher. 
Ich habe es wirklich gerne gelesen und habe ich mich fast durchgängig gut unterhalten gefühlt :)



 



Freitag, 12. Februar 2021

Die Mitternachtsbibliothek

 Allgemeines

Titel: Die Mitternachtsbibliothek
Autor: Matt Haig
Seitenanzahl: 320
Preis: 20,00€
Verlag: Droemer Knaur


Klappentext

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?


Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.


Meine Meinung

Auf dieses Buch bin ich tatsächlich wegen des wunderschönen Covers aufmerksam geworden, aber auch der Titel hat mich direkt angesprochen. Ich glaube, ich würde mir jedes Buch näher anschauen, das das Wort "Bibliothek" im Titel trägt. 

Als ich dann gesehen habe, dass das Buch schon einige gute Bewertungen hatte, habe ich mich umso mehr auf die Geschichte von Nora gefreut. Wie der Klappentext schon verrät, geht es hier um die Protagonistin Nora, die versucht, sich das Leben zu nehmen. Statt zu sterben, landet sie aber in der Mitternachtsbibliothek, einem Ort voller Bücher mit ihren Leben, die sie hätte führen können, wenn sie bestimmte Entscheidungen anders getroffen hätte. 
Sie bekommt die Möglichkeit, in verschiedene Bücher zu springen und dort für eine gewisse Zeit dieses Leben zu testen. Aber mit der Zeit merkt sie eben, dass all diese Leben nicht ihr wirkliches wiederspiegeln. 

Allein diese Idee finde ich so spannend und außergewöhnlich.
Ich denke, jeder Mensch fragt sich immer wieder: Was wäre gewesen, hätte ich das doch gelassen? Hätte ich ihm doch eine Chance geben sollen? Hätte ich diesen Trip doch machen sollen?

Ich kann nur von mir sprechen, wenn ich sage, dass man immer irgendetwas bereut oder aber was bestimmtes anders machen würde, würde man die Chance bekommen. Nora bekommt diese Chance und im Laufe des Buches merkt man, was das wirklich bedeutet. Es hat mich auf jeden Fall dazu gebracht, einiges in Frage zu stellen und ich habe mir ganz neue Gedanken zum Thema Entscheidungen und Leben gemacht. 

Es hat mir wirklich tolle Lesestunden bereitet und ich hatte Spaß dabei gemeinsam mit Nora in ihre unterschiedlichen Leben zu springen. Sie landet in den unterschiedlichsten Situationen, muss sich immer spontan anpassen und viel zwischen den Zeilen lesen, da ihre Mitmenschen nichts davon bemerken, dass plötzlich eine "andere" Nora vor ihnen steht. 

Die Mitternachtsbibliothek schafft es durch die spannende und unterhaltsame Umsetzung, unterschwellig wichtige Fragen an das Leben zu stellen. Je weiter man liest, desto klarer wurde mir, worauf der Autor hier hinaus möchte. 

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, denn es hat wachgerüttelt und gleichzeitig beruhigt. Eine große Leseempfehlung von mir. 



Not your type

 Allgemeines

Titel: Not your Type
Autor: Alicia Zett
Verlag: Droemer Knaur
Seitenanzahl: 368
Preis: 12,99€


Klappentext

Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Einen wie ihn kann man nicht lieben, meint er. Doch dann finden sich Fynn und Marie unversehens mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Jetzt muss Fynn sich entscheiden, wie viel er Marie anvertrauen kann, ohne sie für immer zu verlieren …


Meine Meinung

Ich finde es immer nicht ganz leicht, ein Buch zu rezensieren, in dem es um eine trans Person geht. Einfach aus dem Grund, dass ich selbst nie gut beurteilen kann, wie denn nun die Repräsentation ist, aber dazu später mehr.

Ich werde aber erstmal einfach kurz meine Meinung wiedergeben. Ich habe das Buch vor längerer Zeit entdeckt und es mir direkt auf den Wunschzettel geschrieben. Ich finde es wichtig und toll, dass langsam immer mehr queere Jugendbücher auf den Markt kommen und ich finde, diese Entwicklung muss unterstützt werden. 

Der Klappentext beschriebt ziemlich gut um was es geht: Eine Clique beschließt, einen Sommer Roadtrip zu starten. Zusammen fahren sie Richtung Italien und halten unterwegs immer wieder an sehenswerten Orten an, um die Gegend zu erkunden. Fynn wird mehr oder weniger dazu gedrängt, mit zu dem Trip zu kommen und dort lernt er dann auch Marie näher kennen. Er mag sie, bleibt aber dennoch eher auf Distanz, da die anderen noch nicht wissen, dass er trans ist. Er schleppt dieses Geheimnis mit sich herum und man merkt deutlich, dass er darunter leidet, es niemandem erzählen zu könne. 

Ich fand, dass sich das Buch wirklich gut lesen ließ. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich, so wie man es bei einem Jugendbuch erwarten würde. Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Buch ganz gerne gelesen habe, auch wenn es ziemlich vorhersehbar war, wie sich die ganze Geschichte entwickeln würde. 

Ich habe mir nach beenden des Buches eine kritische Rezension einer trans Person durchgelesen und konnte einiges der Kritik auch nachvollziehen. Während es für mich jetzt vielleicht nicht so schlimm scheint, ist es für trans Menschen vielleicht schwieriger. Ein Punkt, den auch ich kritisch gesehen habe, war der, dass der Deadname, also der Name, der Fynn bei seiner Geburt gegeben wurde und den er mittlerweile abgelegt hat, genannt wird. Das macht man einfach nicht und war auch nicht wichtig für die Geschichte. 

Insgesamt kommt es mir so vor, als wäre es eher für cis Personen geschrieben. Von einigen trans Menschen habe ich gelesen, dass sie es schade finden, dass hier wieder nur Negatives über das trans Sein hervorgehoben wird. Fynn muss leiden, ihm geht es schlecht, er schämt sich und erst als eine cis Person in sein Leben kommt, merkt er, dass er doch eine liebenswerte Person ist. 

Also was lässt sich abschließend sagen? 
Ich habe das Buch ganz gerne gelesen. Trotzdem habe ich die Geschichte leider genauso erwartet. Es gab keine großen Überraschungen und ein paar Sätze, die ich eher kritisch sehe. Ich finde es wichtig, dass man bei diesem Buch auch Rezensionen von trans Personen hört und wertschätzt. 
Soweit ich weiß ist die Partnerin von der Autorin ebenfalls trans, von daher denke ich schon, dass sie sich damit ganz gut auskennt, aber dann hätte vielleicht das ein oder andere nicht so geschrieben werden sollen. 


Mittwoch, 3. Februar 2021

Das Universum

 Allgemeines

Titel: Das Universum
Autor: Hrsg. von Lucy und Stephen Hawking
Verlag: Cbj
Seitenanzahl: 432
Preis: 20,00€


Klappentext

Wie ist unser Universum entstanden? Und wie unser Planet Erde? Gibt es da draußen in fernen Galaxien Lebewesen? Sind Zeitreisen möglich? Und wie wird das Leben auf unserem Planeten in der Zukunft aussehen? Nie waren diese Fragen von größerer Brisanz als heute. Dieser Band versammelt spannende Essays von führenden Wissenschaftlern, darunter Stephen Hawking selbst, die genau diese großen Fragen präzise und leicht verständlich beantworten. Mit zahlreichen faszinierenden Farbfotos, Schaubildern und Info-Kästen ist dies ein großartiges Kompendium, das junge Naturwissenschaftler*innen, und solche die es werden wollen, von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Herausgegeben von Lucy Hawking, der Tochter des berühmten Astrophysikers.


Meine Meinung

Was soll ich sagen? Große Liebe für dieses besondere Buch!

Es ist eine Sammlung an Beiträgen von verschiedenen Personen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig sind. ChemikerInnen, PhysikerInnen, WeltraumforscherInnen und und und. So erfährt man wirklich viel von mehreren Perspektiven, wodurch das ganze nochmal interessanter wird. 

Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die immer ein bestimmtes Thema behandeln. So geht zum Beispiel einmal um unser Sonnensystem mit all den Planeten. Jeder Planet wird einzeln vorgestellt und einige wichtige Fakten werden ausführlicher erklärt. 
In einem anderen Kapitel geht es stattdessen um Schwarze Löcher und alles, was damit zusammenhängt. Auch wenn man sich vieles nicht vorstellen kann, hilft dieses Buch zumindest ansatzweise zu verstehen, was im Weltall so vor sich geht. 
Es werden spannende Fragen über unsere Zukunft beantwortet und auf einige Probleme hingewiesen, die uns das Leben noch erschweren könnten.

Ich habe tatsächlich so viel Neues beim Lesen gelernt und mittlerweile würde ich mich tatsächlich als Weltall-Fan bezeichnen :). Es ist so faszinierend zu sehen, was da draußen noch alles existiert oder eventuell existieren könnte. Genauso faszinierend ist es, was Menschen mittlerweile alles schon herausgefunden haben und wozu sie fähig sind. Häufig konnte ich über so viel Intelligenz nur den Kopf schütteln.

Ein weiterer Punkt, der mir an diesem Buch wirklich sehr gut gefällt, ist die Aufmachung. Illustrationen lockern den Text auf und veranschaulichen in dem Fall das wirklich gut, was mit Worten komplizierter ist, zu erklären. 
Es sind sogar ein paar farbige Bilder in der Mitte zu finden. 

Ein Buch, das sowohl für Jugendliche als auch für Ältere super geeignet ist. Es macht Spaß, es überrascht und es ist wahnsinnig informativ und gut verständlich erklärt. 
Ich habs wirklich geliebt und kann es nur jedem empfehlen :)


Montag, 1. Februar 2021

Killing November

 Allgemeines


Titel: Killing November 
Autor: Adriana Mather
Seitenanzahl: 432
Preis: 22,00€
Verlag: Oetinger

Klappentext

Achtung, Sogwirkung! Hochspannung bis zur letzten Seite. November hat keine Ahnung, warum ihr Vater sie ohne Vorwarnung auf die geheimnisvolle Academy Absconditi schickt, ein Internat, regiert vom Geheimbund Strategia. Hier gilt die Regel: Informationen über die eigene Familie dürfen unter keinen Umständen preisgegeben werden. Keine Nachnamen, keine Anschrift und keine Details über Familienmitglieder. Als ein Mitschüler ermordet wird, fällt der Verdacht auf November. Bevor sie für schuldig erklärt oder sogar selbst zum Mordopfer wird, muss sie herausfinden, welche Rolle sie selbst in den bizarren Strategiespielen des Ordens spielt.


Meine Meinung

Eine spannende Internatsgeschichte, die mich bis zum Schluss packen konnte! 

Ich habe tatsächlich schon länger keinen Jugendthriller mehr gelesen und als ich dann Killing November entdeckt habe, hat mich wieder richtig die Lust gepackt. Im Klappentext habe ich erfahren, dass es in einem Internat spielt, da war mir klar, dass ich es unbedingt lesen muss, denn ich bin ein großer Fan von Internatsgeschichten :)

Da auch die Bewertungen der englischen Originalausgabe größtenteils positiv waren, war ich umso gespannter und wollte mir selbst ein Bild der Geschichte machen. 

Wie der Klappentext schon gut zusammenfasst, geht es in diesem Buch um die Protagonistin November, die von ihrem Vater auf ein Internat geschickt wird, nachdem etwas in ihrem Umfeld passiert. Doch dieses Internat ist alles andere als normal. Es gibt Regeln, die alle Schüler und Schülerinnen befolgen müssen, wozu beispielsweise gehört, dass man mit niemandem über seine Herkunft spricht. Verstößt man gegen diese Regeln, muss man mit Konsequenzen von der Direktorin Blackwood rechnen und die haben es in sich. November merkt schnell, dass alle im Internat irgendwie mehr wissen, als sie und als man sie nach einem Mord verdächtigt, beschließt sie, selbst der Sache auf den Grund zu gehen. 

Killing November war spannend von der ersten Seite an. Ich mochte das Setting im Internat unglaublich gerne, die Räume und die Atmosphäre wurde sehr bildhaft beschrieben, wodurch ich nochmal mehr in die Handlung reingezogen wurde. Ich hatte beim Lesen auf jeden Fall das Gefühl, selbst durch die Korridore der Academia Absconditi zu gehen. 

Der Schreibstil hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte, sobald das Geschehen erstmal an Fahrt aufgenommen hatte. Da November, so wie wir, über fast nichts Bescheid weiß, finden wir zusammen mit ihr immer mehr über die Schule, ihre Familie und die MitschülerInnen heraus. Ich habe mitgerätselt und dennoch konnte ich bis zum Ende selbst keine Verbindungen herstellen geschweige denn das ganze auflösen, denn es gab immer wieder unerwartete Wendungen. 

Das letzte Drittel läuft auf ein spannendes Ende hin, das mich überrascht und fassungslos zurückgelassen hat. Wie soll ich jetzt auf Band 2 warten, der voraussichtlich im Juli erscheint? 
Zum Glück war es kein allzu gemeiner Cliffhanger, aber dennoch will ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Ich kann an Killing November tatsächlich keinen Punkt finden, den ich kritisieren könnte. Es war ununterbrochen spannend, es gab keine Längen. Alle Charaktere waren wirklich gut ausgearbeitet und ich mochte vor allem zwei ganz besondern, von denen ich jetzt aber nichts erzählen werde, um mögliche Spoiler zu vermeiden. 

Ich kann es wirklich nur empfehlen und hoffe, dass ihr mal ein Blick ins Buch werft :)