Allgemeines
Preis: 20,00€
Verlag: C. Bertelsmann
Klappentext
Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer?
Meine Meinung
Was ein Buch... Ich habe schon vor dem Lesen einige Rezensionen gelesen, die immer damit anfingen, wie schwer es ihnen falle, ihre Gefühle in Worte zu fassen und jetzt verstehe ich auch, wieso.
Mir war klar, dass es um ein sehr schlimmes Thema geht. Einer toxischen Lehrer-Schülerin-Beziehung zu nahe zu sein, fiel mir beim Lesen an vielen Stellen wirklich nicht leicht.
Da das Buch aus Vanessas Sicht geschrieben ist, dringen wir vor allem in die Psyche von Vanessa vor und wir erfahren all ihre Gedanken, die sie im Laufe der Jahre hat. Dadurch wurde die ganze Situation noch realer.
Es war schlimm mit anzusehen, wie Mr. Strane die Naivität der Schülerin ausnutzte und es so geschickt machte, dass Vanessa immer das Gefühl hatte, Macht über ihn zu haben. Es war schlimm zu sehen, wie sehr Vanessas Leben von der ganzen Situation über die Jahre beeinflusst wurde. Es war schlimm, da man als Leser eingreifen wollte, aber nicht konnte.
Einige Male musste ich das Buch wirklich zur Seite legen, da mich diese negative Atmosphäre echt runtergezogen hat. Die Geschichte hat mich ganz eingenommen, man wurde regelrecht mit in das Jahr 2001 gezogen. Es gab auch einige Wendungen, die ich nicht erwartet hatte, auch das Ende konnte ich zu keinem Zeitpunkt voraussagen.
Obwohl es so ein deprimierendes, trauriges und schlimmes Thema behandelte, war es so unglaublich gut gemacht, den psychologischen Folgen von Handlungen, Gesprächen und Gedanken wurde nach gegangen, sie wurden aufgedeckt, deutlich gemacht, auch wenn es die Protagonistin selbst häufig nicht verstanden oder geleugnet hat.
Die Hilflosigkeit, die in dem ganzen Buch eine Rolle spielt, sei es von Mitschülern, Familie oder anderen Personen war so greifbar, dass es fast wehtat. Ich habe mir die Frage gestellt, wie man damit umgehen würde, sollte so etwas im eignen Umfeld passieren. Würde man es merken?
Definitiv kein leichtes Buch, das man so nebenher lesen kann, eher eine harte Kost, die mich sehr nachdenklich und bedrückt zurücklässt. Ich kann trotzdem empfehlen, das Buch zu lesen. Zumindest dann, wenn du dich dazu in der Lage fühlst.
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