Allgemeines
Titel: Und auf einmal diese Stille. Die Oral History des 11. September
Autor: Garrett M. Graff
Seitenanzahl: 537
Preis: 20,00€
Verlag: Suhrkamp
Klappentext
Kein Tag hat sich stärker ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Die Bilder, die Geschichten, die Konsequenzen. Doch die Worte derer, die den 11. September tatsächlich erlebt haben, fehlten fast zwanzig Jahre lang. Garrett M. Graff hat diese Worte gefunden, er hat alle Dokumente, alle Interviews zusammengetragen, hat die Stimmen der Einsatzkräfte, der Zeugen, der Überlebenden versammelt und daraus eine überwältigende Erzählung kompiliert – vielstimmig, erfahrungsecht, im O-Ton.
Meine Meinung
Ich möchte direkt zu Beginn sagen, dass es sich bei diesem Buch definitiv nicht um Unterhaltungslektüre handelt. Man liest es nicht so nebenbei, es lässt einen nicht kalt. Es macht was mit dem Leser/ der Leserin beim Lesen. Noch nie sind mir bei einem Buch so häufig die Tränen gekommen. Ich hatte durchgängig Gänsehaut und habe immer mal wieder eine kleine Pause gebraucht. Trotzdem: Wenn ihr euch psychisch in der Lage fühlt, etwas sehr persönliches und schreckliches über 9/11 zu lesen, dann tut es. Mir hat es sehr geholfen, die Ereignisse noch besser zu verstehen, vor allem auch das ganze Ausmaß, was dieser Tag im Leben vieler vieler Menschen verändert hat.
Ich habe das Buch parallel als Hörbuch gehört und kann es nur jedem empfehlen. Das Hörbuch wird von 13 SprecherInnen erzählt und dadurch entsteht dieses Gefühl, als würden wir alle zusammen in einem Raum sitzen und einander zuhören, wie sie diesen schrecklichen Tag erlebt haben.
Das Buch erzählt chronologisch den Tag und die darauffolgenden Tage/Wochen nach und ist in viele kleinere Kapitel unterteilt. So geht es beispielsweise los mit "An Bord der Internationalen Raumstation", "Der 10. September", "Dienstagmorgen", "Das Einchecken"...
Es ist also in kleine Etappen unterteilt, zu denen dann immer einige Personen ihre eigenen Erfahrungen weitergeben.
Jede Person wird vorgestellt, so steht vor jedem Absatz eine kurze Erklärung, die zum Beispiel so aussehen kann:
CeeCee Lyes, Flugbegleiterin an Bord von Flight 93, in einer Sprachnachricht an ihren Ehemann Lorne:..
Und darauf folgt dann der Text. Die persönlichen Erfahrungen der Familienangehörigen, der Feuerwehrleute, der PolizistInnen, der Überlebenden sind mir alle so nah gegangen, dass es manchmal fast zu viel wurde. Ich hatte beim Hören das Gefühl live an diesem Tag dabei zu sein. Als würde alles nochmal geschehen. Es sind natürlich einige schlimme Szenen dabei, von denen die Menschen berichten. Leute, die in dem Gebäude verbrennen, Menschen, die aus Verzweiflung aus den Fenstern sprangen. Es war schon heftig.
Aber auch, obwohl es mich so traurig gemacht hat, kann ich das Buch nur weiterempfehlen, da es so einen guten Einblick in das damalige Geschehen gibt. Es ist so wichtig, dass wir diesen Tag, die Opfer, den Terror nicht vergessen, deshalb ist dieses Buch auch so wahnsinnig lesenswert.
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