Mittwoch, 7. Oktober 2020

Als die Welt stehen blieb

 Allgemeines

Titel: Als die Welt stehen blieb
Autor: Maja Lunde
Seitenanzahl: 224
Preis: 16,00€
Verlag: btb


Klappentext

Sie sind eine fünfköpfige Familie. Die Erwachsenen haben sich gerade gestritten, als die Nachricht vom Lockdown eintrifft: Von nun an werden sie zu Hause sein. Alle zusammen. Jeden Tag. Die Autorin Maja Lunde ist daran gewöhnt. Sie ist das Home Office gewöhnt. Aber nicht das Home Schooling. Sie hat große dystopische Romane geschrieben, aber sie hat nie in einer Dystopie gelebt. Doch jetzt ist die Pandemie da und die Familie muss eine neue Lebensweise finden. Wie geht so etwas?


Meine Meinung

Bücher über Corona erscheinen ja gerade zu Hauf. Jeder möchte sein Wissen weitergeben, voraussagen, wie sich die Welt verändern wird, wann wir zum "Normalzustand" zurückkehren werden und so weiter. Was man aber nicht so oft sieht, sind die persönlichen Berichte, wie man diese Zeit in den eigenen vier Wänden erlebt.

Genau das tut Maja Lunde. Sie führt Tagebuch, beginnend am 11. März und erzählt von ihren Gefühlen und der Situation mit ihrer Familie zuhause in Norwegen. Man erfährt in diesem Buch nichts über Corona im allgemeinen oder über die Veränderungen in der Welt, es ist wirklich eine persönliche Erzählung von der Autorin.
Ich habe mich beim Lesen richtig in die Anfangszeit von Corona zurückversetzt gefühlt, in diese Wochen, die von diesem komischen Gefühl der Unwissenheit und Ohnmacht beherrscht wurden. 

Maja Lunde ist in ihrem Roman schonungslos ehrlich, spricht offen über ihre Ängste, über ihre, ja man kann fast schon sagen Sucht, immer online zu sein, um die neusten Nachrichten mit zu bekommen und über die Herausforderungen, mit denen sie als Mutter und Ehefrau konfrontiert wurde. In der ein oder anderen Situation habe ich mich wieder gefunden, konnte voll und ganz nachvollziehen, wie sie sich fühlt. Diese Entwicklung von der anfänglichen Verwirrung und Überforderung bis hin zur allmählichen Annahme der neuen "Normalität" war sehr spannend nachzuverfolgen. 

Mir ist auch nochmal bewusst geworden, dass jeder die Corona Zeit anders auffasst... Für manche war und ist es noch immer eine schreckliche Zeit, die an den Nerven zerrt. Andere haben Angst, ihren Job zu verlieren und wieder andere genießen diese gezwungene Auszeit. Wichtig ist aber, dass man niemanden in diesen Monaten vergessen darf, dass jedes Gefühl und jede Stimmung ernst zunehmen sind. 

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen, vor allem, weil man dadurch die erfolgreiche Autorin etwas besser kennenlernt. Ich habe bisher noch kein Buch von ihr gelesen, aber das möchte ich auf jeden Fall noch ändern!




1 Kommentar:

  1. Einen wunderschönen guten Tag,

    und wow, ich habe nicht gewusst, was hinter dem Titel steckt. Ich dachte wirklich, dass maja Lunde bereits eine neue Dystopie geschrieben hat, aber hier sprechen wir von einer persönlichen Erfahrung, etwas Privates, auch wenn du selbst schon richtig gesagt hat, dass wir gerade irgendwie selbst in einer Dystopie stecken.
    Danke für die Vorstellung.

    Bleib gesund.

    Liebe Grüße
    Tina

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