Donnerstag, 5. Juli 2018

Dear Martin

Allgemeines


Titel: Dear Martin
Autor: Nic Stone
Seitenanzahl: 256

Preis: 17.99€
Verlag: Rowohlt





Klappentext

Justyce McAllister ist einer der Besten seiner Klasse, Captain des Debattierclubs und Anwärter auf einen Studienplatz in Yale – doch all das interessiert den Polizisten, der Justyce die Handschellen umlegt, nur wenig. Der Grund für seine Verhaftung: Justyce ist schwarz. Und er lebt in den USA im Jahr 2017.
Mit Briefen an sein großes Vorbild Martin Luther King Jr. versucht Justyce, dem alltäglichen Rassismus etwas entgegenzusetzen. Und dann ist da noch Sarah-Jane, seine kluge, schöne ― und weiße – Debattierpartnerin. Als jedoch sein bester Freund Manny erschossen wird, scheint es, als ob selbst Martin Luther King Jr. keine Antwort mehr für Justyce bereithält.


Meine Meinung

Als ich den Klappentext durchgelesen habe, war mir sofort klar, dass dieses Buch keine leichte Lektüre werden würde. 
Ich habe vor einigen Wochen "The Hate u give" gelesen, und da wurde das Thema "Rassismus" auch behandelt. Es hat mich zum Nachdenken gebracht, und als ich von "Dear Martin" gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen!

Das Cover passt echt gut zu dem Inhalt. Man sieht einen dunkelhäutigen Jungen, der wahrscheinlich den Hauptcharakter Justyce darstellt. 
Der Titel "Dear Martin" hat sich mir erst im Laufe der Geschichte erschlossen, da Justyce regelmäßig Briefe an Martin Luther King Jr. schreibt. 
Er bewundert ihn und weiß oftmals nicht, mit wem er sonst seine Gedanken teilen soll.

Ich war überrascht, wie dünn das Buch ist. Es sind gerade mal 250 Seiten, aber die hatten es in sich! 
Die Aufmachung von dem Buch hat mir super gut gefallen! Es ist nicht nur reiner Text, sondern es gibt auch Stellen, die in Dialog-Form geschrieben sind, oder Briefe. 
Dadurch war es sehr abwechslungsreich und es ließ sich schnell lesen. 

Die Themen in dem Buch wurden gut behandelt. Es war ein sehr ernstes Buch, das aber wahrscheinlich die harte Realität in manchen Gebieten widerspiegelt. 
Da Justyce dunkelhäutig ist, fallen ihm immer mehr Dinge auf, mit denen er nicht mehr klar kommt und auch nicht mehr klarkommen will. Er kann nicht einfach schweigen, wenn "Weiße" Bemerkungen auf Kosten "Schwarzer" machen. Er fühlt sich ungerecht behandelt und je mehr er sich mit dem Thema beschäftigt, desto mehr fällt ihm auf, was alles falsch läuft in der Gesellschaft. 

Vieles hat auch mir die Augen geöffnet, klar jeder hat mittlerweile die gleichen Rechte, aber in vielen Köpfen ist das noch nicht so angekommen, da muss man ja nur mal nach Amerika schauen. Dort gibt es immer wieder schreckliche Nachrichten, in denen ein dunkelhäutiger Jugendlicher erschossen wird. 

Gut gefallen hat mir, dass das Buch nicht nur voller Klischees steckte, sondern das jeder Charakter auch ein Individuum war. Es sind gar nicht nur die "Schlechten" Menschen, die immer noch rassistisch denken oder handeln, sondern auch die "Normalen", wenn auch unbewusst...

"Dear Martin" hat mich immer wieder schockiert, traurig gemacht, aber auch darauf hingewiesen, das man sich mit diesem Thema befassen muss. Es wird nicht einfach verschwinden, wenn man nichts dagegen unternimmt. Man muss zu seiner Meinung stehen, als Mitläufer kann man da nichts bewirken.

Es lohnt sich wirklich, sich das Buch mal genauer anzuschauen. Es ist echt nicht dick, aber es steckt gefühlt so viel mehr drin, als in einem 400 Seiten Schnulzen-Roman ;)
Eine willkommene Abwechslung!

(Einen halben Stern Abzug, da ich die deutsche Übersetzung nicht immer ganz passend fand)



Fazit

Einfach unglaublich! Schockierend, aber gut. Das Buch steckt voller Weisheiten.
4,5/⭐⭐⭐⭐⭐


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